Der geplante Schwerlasttransport eines ausrangierten Flugzeugs der Bundeswehr in den Serengeti-Park in der Südheide bleibt verboten. Der Widerspruch des Parks gegen die nicht erteilte naturschutzrechtliche Befreiung für den Transport sei zurückgewiesen worden, teilte die Region Hannover am Dienstag mit. Fabrizio Sepe, Inhaber und Geschäftsführer des Parks in Hodenhagen, reagierte überrascht: «Wir sind wirklich fassungslos.»
Mit der Ablehnung gilt, dass der Rumpf der Maschine vom Typ Airbus A310 nicht vom Flughafen Hannover in Langenhagen durch ein Landschaftsschutzgebiet in den Park transportiert werden darf. Die geplante Strecke führt auf einer Länge von rund 1,8 Kilometern durch das Schutzgebiet.
Der Serengeti-Park hatte den Bundeswehr-Airbus A310 «Kurt Schumacher» gekauft, um aus dem ausrangierten Flieger ein Restaurant zu machen. Die Maschine hatte zuletzt afghanische Ortskräfte und Angehörige nach Hannover gebracht. Ursprünglich war der Transport des Rumpfes über die etwa 50 Kilometer lange Strecke vom Flughafen nach Hodenhagen im Sommer 2022 geplant. Mitte Oktober wurden die abmontierten Tragflächen und das Höhenleitwerk in den Park gebracht.
Nach Angaben der Region müsste der Park für eine Genehmigung entweder nachweisen, dass der Transport keine Schäden verursacht - oder die Region Hannover müsste eine Befreiung vom Schädigungsverbot erteilen. Nur: Beschädigte Bäume seien auch dann nicht ausgeschlossen, wenn Äste hochgebunden würden: «Landstraßen werden für den Autoverkehr in der Regel bis in eine Höhe von 4,5 Metern freigeschnitten», sagte der Umweltdezernent der Region Hannover, Jens Palandt. «Der Rumpf des Flugzeugs hätte beim Transport eine Höhe von 6,8 Metern.»
Im Widerspruchsverfahren sei noch einmal intensiv geprüft worden, ob es eine rechtliche Grundlage für eine Ausnahmegenehmigung im Zusammenhang mit Rückschnitten der Bäume gebe. Es gebe «keinen Ermessensspielraum», ein Flugzeugtransport in dem Gebiet sei mit den geltenden Gesetzen nicht vereinbar, sagte Palandt. Früheren Angaben zufolge sollen über 200 Bäume betroffen sein. Die Region sei aber «gerne bereit», bei der Erarbeitung von Alternativvorschlägen zu beraten. Gegen den Bescheid könne binnen eines Monats Klage beim Verwaltungsgericht Hannover eingereicht werden.
Sepe betonte, er habe kein Interesse daran, zu klagen - sondern wolle lieber im Dialog bleiben und eine «diplomatische Lösung» erreichen. Die Ablehnung des Widerspruchs habe ihn «sehr, sehr kalt erwischt», nun könne er nur noch darauf bauen, dass die Region bereit sei zu helfen. Er kündigte an: «Jetzt brauche ich Hilfe von der Region Hannover.»